Allgemeine Information zum Kauf von Bienenwohnungen aus dem Werkstoff Holz

Auftreten von Rissen und Wölbungen der Zargenwand oder offene Eckverbindungen von Beuteseiten

In den Monaten April und Mai und besonders nach Regen, erreichen uns immer wieder Meldungen und Fotos von Imkern, welche Probleme mit Längsrissen in Zargen bereits bewohnter Bienenstöcke und Beuten im Holz haben. Auch Wölbungen der Seiten der Beute können auftreten bzw. können die verschraubten Eckverbindungen an der Ober- oder Unterseite etwas aufgehen. HOLZ ist ein natürlicher Werkstoff und „lebt“.
Es passt sich extremen Wetterbedingungen an und reagiert deshalb mit diesen Eigenschaften auf Zargen und Eckverbindungen. Dies ist jedoch nicht unbedingt angenehm für Imker und Hersteller.


Erklärung:

Die Zargen werden schon einige Zeit vor der ersten Inbetriebnahme zusammen gebaut und dem Imker entweder als Bausatz oder fertig zusammen gebaut geliefert. Danach wird es – bis zum ersten Einsatz – trocken gelagert. Das von uns gelieferte Holz ist trockenes Holz (mit einer Holzfeuchte von ca. 13 – 14 %)! Im (bewohnten) Bienenstock herrscht durch die starke Brutentwicklung (Frühjahr) zu diesem Zeitpunkt eine Temperatur von ca. +33 – 37° Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit (ca. 70 %). Auf der Außenseite der Beute je nach Witterung -5° bis +3° Grad Celsius (angeführte Temperaturangaben müssen sich nicht genau in diesem Temperaturbereich bewegen um die beschriebenen Ursachen herbeizuführen). Kommt zu diesen hohen Temperaturschwankungen noch ein Regenschauer hinzu, ist zusätzlich noch Feuchtigkeit von außen gegeben. Unbehandeltes, trockenes Holz (d.h. Oberfläche roh und ohne Holzschutz) nimmt dadurch rasch sehr viel Feuchtigkeit auf und dehnt sich aus (schwindet). Je nach Zustand des Holzes und jedes einzelnen Brettchens, wirken sich somit Luftfeuchtigkeit, Volksstärke des Bienenstockes und die aktuelle Wettersituation unterschiedlich auf jede einzelne Holzzarge aus. Die oben beschriebenen Auswirkungen auf das
Holz können somit gerade in den Monaten April und Mai am häufgsten und stärksten beobachtet werden, da der stetige Witterungswechsel diese Umstände zusätzlich mehr oder weniger stark beeinflusst.
Bei entsprechenden Einflüssen halten jedoch die Eckverbindungen nicht Stand und sie können sich oben und unten etwas öffnen.


Vorbeugen und minimieren von Rissen bei den neuen Zargen (gesammelte Praxis-Tipps):

  • Einmal dünn auf der Außenseite mit Holzschutzfarben oder mit Leinöl streichen.
  • die einsatzbereiten Zargen einige Zeit vor Besiedelung mit Bienen an die Witterung anpassen, d.h. die neuen Zargen in einem offenen Unterstand lagern damit das Holz langsam die Feuchtigkeit der Umgebung annehmen kann (Akklimatisieren).


Was tun, wenn sich die Zargenseite wölbt?

Nur bei trockenem Holz in den offenen Spalt wasserfesten Leim (Wasserfest D3) oder ähnlichen Kleber geben und mit einer Schraubenzwinge zusammendrehen. Die Schrauben von ca. 5 x 80 mm bis ca. einem Drittel der Schraubenlänge mit einem 4 mm Bohrer vorbohren. Danach die Holzschraube in die zuvor geleimte und angezogene Schraubenzwinge eindrehen. Die Zwinge (wenn möglich über Nacht) angespannt lassen sodass der Leim beim Wiederöffnen auch hält. Bearbeitung bei einer Raumtemperatur von ca. 12 – 20° Celsius ist von Vorteil.


Kurz zusammengefasst:

  • Das Lösen (wie oben beschrieben) der Eckverbindung ist kein Produktionsfehler der Firma Bienen-Annrike EHU Olga Nikolova.
  • Holz ist ein natürlicher Werkstoff, mit der Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und auch wieder abzugeben (Quellen und Schwinden). Holz arbeitet bei Feuchtigkeit wodurch sehr starke Kräfte frei werden.
  • Die genannten Ursachen und Auswirkungen kommen vorwiegend in den Monaten April und Mai (bei starken Witterungsverhältnissen und Temperaturschwankungen) zum Vorschein.
  • Neue Zargen wenn möglich nicht vor dem 20. Mai und nicht nach Ende Juli zum Einsatz bringen.
  • Unbehandelte, naturbelassene Holzzargen neigen dazu etwas stärker zu Reißen. Die Lebensdauer liegt jedoch auch hier bei ca. 20 Jahren.
  • Bei unbehandelten Holzzargen bildet das Holz an der Außenseite eine natürliche Schutzschicht (Verwitterung).

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